Pressestimmen


„Indien“ ist ein Wunderwerk des komischen Schreckens … ein Duo, wie es sich Thomas Bernhard und Helmut Qualtinger in einer gemeinsam durchsoffenen Nacht vielleicht hätten ausdenken können, dumpf verstockt und voller unterdrückter, sprachloser Wut. Eine Monsterkomödie, eine zum Brüllen komische Arie vom lausigen Leben und kläglichen Sterben des armen Mannes.
DER SPIEGEL

Sich die Angst herauslachen, die Furcht vorm Sterben hervorholen, sie zugeben, nicht mehr lachen und still sein. Wie Magier haben Josef Hader und Alfred Dorfer ihr Publikum im Griff.
KURIER

Wenn das Stück derb, provokant und karikierend anläuft, so vollzieht sich nach der Pause der Schwenk zum grimmigen Tiefsinn ganz ohne Pathos oder Peinlichkeit. Hader und Dorfer spielen mit den Emotionen des Publikums, liefern Wortwitz und Situationskomik. Raffiniert die Vorbereitung auf das große Erschrecken am Ende. Das Lachen verebbt, das Nachdenken fängt an.
KLEINE ZEITUNG
STAATSTHEATER STUTTGART, im Gasthaus Waldhorn, Zuffenhausen, April 1996

Es fällt schwer, hier an Marmorbäder, Lachsfrühstück und Kiwi-Diät zu denken. Die Frage lautet eher: Schnitzel oder „aussabochane“ (dt. gebackene) Fischstäbchen. Es geht aber auch darum, was Männer von sich geben, wenn sie untereinander sind. Bösel, der Grobschnitt-Macho, schockiert Fellner mit seinen Schilderungen, wie man Frauen „herzunehmen“ habe. Stubenrein ist das nicht. … Unter der Oberfläche der delirierenden Provinztester lauern lauter kleine Tragödien einsamer Männer.
SCHWÄBISCHE ZEITUNG

Wir sitzen irgendwie in einem ganz eigenen Stück. Das hat sich, typisch österreichisch, das Kabarettistenduo Josef Hader und Alfred Dorfer ausgeheckt, eine kammertheatralische Groteske von der wüst-menschlichen Art, so daß man erst meint, sie sei nix als deftig und ordinär, bis man erkennt: da steckt ja ein Haufen Humanum drin! Das sind nicht bloß schmierige, wamperte Spießer, Mannsviecher, Puderer, saugrob balzend und bolzend – nein, die zwei Gastro-Genossen verbindet am End wirkliche Freundschaft, die rühren an, die können einem leidtun. … Und wie sich dann auch noch, ganz leisetreterisch der Tod hineinschleicht in die Geschichte und wie die beiden versuchen, mit diesem Sterbenmüssen umzugehen, täppisch und überaufmerksam, witzereißend und hilflos (und sehr sehr menschlich), das verleiht diesem polternden Lackl-Sketch eine zerbrechliche Würde und Größe, echt tragisch. Auch wenn wir die ganze Zeit g ́lacht ham wie blöd.
STUTTGARTER ZEITUNG

Sieht man einmal vom Schluß ab, an dem Kurtl Fellner ins Gras beißt, sich davor aber noch zu pseudophilosophischen Höhenflügen aufzuschwingen versucht, so handelt es sich bei „Indien“ um ein Volksstück in der Nachfolge von Martin Sperr und Franz Xaver Kroetz, um wenigstens zwei „verwandte“ Autoren zu nennen.
FILDER-ZEITUNG STUTTGART